Samstag, 26. Mai 2012

Spontanes Langstreckennen

Lange im Hinterkopf gehabt und doch aufgrund von Arbeitszeiten hatte ich das Langstreckenrennen von MRB in Groß Dölln am 19.-20. Mai verworfen.
Mitte letzter Woche kam jedoch das Angebot von Arndt aka Chefkoch, dass er das Quali am Samstag fahren würde und ich dann nur das Langstreckenrennen fahren könne, auch Daniel aka Langi wäre dann mit von der Partie, auch der Veranstalter willigte ein und so gings Sonntag früh in die Döllner Heide.


Anmeldung war schnell erledigt und die beiden ersten freien Turns standen auf dem Programm. Relativ entspannt abgehakt.
Arndt sollte starten, dann Langi, dann ich. Geplant waren jeweils 60min Stints, bei mir mindestens 45min, so lange die 9,2Ah Batterie durchhält.


Pünktlich um 11Uhr wurde das Rennen wie gewohnt durch einen Le Mans Start freigegeben. Arndt hatte am Tag zuvor souverän die Pole für unser Team herausgefahren.
Mit einem mittelmäßigen Start reihte er sich etwa auf Rang 4 ein. War ja auch noch genügend Zeit in diesem 6 Stunden Rennen, also nichts übereilen.
Bis ich dran bin, sollten es noch knapp 2 Stunden sein, also noch schnell das Hinterrad wechseln, volltanken und vollladen.






Aber wie so oft, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Das 6 Stunden Rennen, ja sechs Stunden Rennen befand sich jetzt in Runde 2 als unter gelber Flagge weitergefahren wurde und Arndt nicht mehr zu sehen war. Auch Langi wurde auf dem falschen Fuß erwischt, ganz fertig war auch er noch nicht. Nach einigen Minuten konnte Arndt doch Rennen doch wieder aufnehmen und brachte seine Verkleidungsscheibe in die Box und fuhr wieder raus, eine Runde später musste er dann doch vorzeitig abbrechen und an den noch nicht ganz bereiten Langi abgeben,wertvolle Zeit verstrich.


Eine weitere Runde später wieder gelb, dann rot und Rennabbruch, bedingt durch einen schwereren Unfall.
Nach 7 Runden lagen wir bereits 5 Runden hinter dem führenden Team, na das geht ja gut los.


Knapp eine Stunde sollte es nun dauern bis das Rennen wieder aufgenommen wurde. Die Aufholjagd sollte beginnen. Nun Langis 60min Stint, jetzt lief alles glatt und er konnte tatsächlich über die geplante Zeit draußen bleiben.
Jetzt mein Zeichen, ready for Takeoff. Noch schnell die Ansage ans Team: "Wenn ich wieder reinkomme sind  wir auf Rang 5." Langi rein, ich raus.
Mit relativ freier Strecke konnte ich meine Bahnen ziehen, auf der längsten Streckenvariante lässt sich viel Kraft sparen und entspannt überholen. Mit konstanten 2:10min-2:13er Zeiten überholte ich Fahrer für Fahrer ohne dabei selbst geschnupft zu werden. Nach 45min Fahrzeit war noch alles gut und von einer schwächelnden Batterie war nichts zu spüren, also noch weiter draußen bleiben. Nach etwas über 50min bekam ich Zeichen an der Boxenmauer, jetzt war es Zeit rauszukommen und nicht noch mehr Zeit durch Stehenbleiben zu verlieren.


Knapp meine Kampfansage verpasst lagen wir nun auf Rang 6. Arndt hatte sein Bike nun wieder fahrfertig hergerichtet und spulte sauber ebenfalls 60min ab mit konstant schnellen Rundenzeiten.


Jetzt war Langi wieder an der Reihe, er musste jetzt auch 60min draußen bleiben damit ich die letzten 50min übernehmen kann und wir nicht einen unnötigen Boxenstop kurz vor Ende des Rennens einlegen müssen.


Trotz schlimmer Hitze als im letzten Jahr und schleifendem Fitnesstraining fühlte ich mich noch recht fit.


Mit einem planmäßigen Wechsel und ohne Zeit zu verlieren übernahm ich nun die letzte Stunde.
Mittlerweile auf Rang 4 gab ich alles. Wieder konstant 2.10min bis 2:13er Zeiten. Die Gas- und Kupplungshand wurde zunehmend schwächer und jede Aktion anstrengender, das Langstreckensyndrom. Auch zuckte hier und da mal der Oberschenkel. Augen auf und druch war die Devise. Unwissend auf welchem Platz wir lagen zog ich mein Ding durch, der Sieg war schonmal abgehakt, Platz drei mit viel Glück möglich.
Die letzten Runden verliefen wie in Zeitlupe, jetzt muss doch endlich mal Schluss sein... Jeder vor mir in Sicht liegende Fahrer musste noch schnellstmöglich geschnupft werden, könnte ja einen Gesamtrang bedeuten.


Da war sie nun endlich, das schwarz-weiss karierte Glück eines jeden Rennfahrers. Schön wars, lang wars, anstrengend wars, 6 Stunden Groß Dölln.


Rang drei, vom ersten, auf den letzten, auf den dritten Platz. Von der Führung zu 5 Runden Rückstand auf 2 Runden vorgearbeitet. Gute Leistung denke ich. Nächstes Jahr mit neuer Taktik... Nicht stürzen...



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